Phnom Penh

Na klar. Pünktlich zur Abfahrt Richtung Phnom Penh kommt auch die Sonne wieder raus.
Und wieder ein paar Stunden Bus fahren.
Heute mit einem ganz besonderen Fahrer.
Dass die immer erst 2-mal durch die ganze Stadt fahren, bis auch der allerletzte Platz besetzt ist: geschenkt. Das kenn ich. Alter Hut.
Jetzt sind aber auch wirklich alle möglichen und unmöglichen Plätze belegt und auch das viele Gepäck noch irgendwie untergebracht, dann geht’s endlich los.
Aber nur 2 Straßen weiter, der Busfahrer muss noch kurz seinen kleinen Sohn besuchen.
Das Pausenbrot abgeben?
Dann der nächste Halt: die Tankstelle.
Nein, Tanken könnte ja jeder, unser Fahrer hat hier wohl nur was zu klären und hält ein kleines Schwätzchen.
Jetzt aber los.
Aber nein, gefrühstückt hat der Fahrer ja auch noch nicht. Schnell noch an der nächsten Ecke gehalten, einen kleinen Imbiss besorgt, dann noch etwas Wasser und dann tatsächlich:
….weiter gehts.
Wieder nur bis zur nächsten Ecke.
Der will doch nicht etwa jetzt hier seine dreckige Wäsche…..?
Er will.
Hält an der Wäscherei, packt seine dreckigen Hemden ein und verschwindet…..
Unglaublich.
Aber dann!
JETZT. …
Es gehts wirklich los, auf die Strasse nach Phnom Penh..
Die extrem geduldigen aber trotzdem mittlerweile alle ziemlich genervten Fahrgäste applaudieren….! 🙂 Unglaublich.
Zu früh gefreut, da ist schon die nächste Tankstelle, jetzt muss er Pipi.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA.
Und die ersten Fahrgäste auch…….
Wir sind ja schliesslich schon eine Stunde unterwegs…….
Und tanken müssen wir später dann natürlich auch noch……
 
Ommmmm……. 
 
Und da die ganze Fahrt dann heute ja schon sooo lange gedauert hat, beschließt der Fahrer, ich halte einfach weit draußen vor der Stadt – dann spar ich mir den Stau in der
Innenstadt – es wird sich schon keiner trauen, was zu sagen.
Doch – ich. Und zwei ebenfalls genervte Spanier protestieren zum Glück mit.
Nach langem Feilschen, Zetern und Diskutieren gibt der Fahrer uns dann wenigstens Geld für das Tuk-Tuk in die Stadt……  
Ich wohn mitten im Barviertel, gleich nebenan das berühmte „Heart of Darkness“,
viele ungewaschene alte Herren mit Bierbauch und viele frisch gewaschene junge Mädchen ohne Bierbauch. Aber mit sehr knappen Röcken.
Auweia…….. 

    Phnom Penh ist chaotisch, laut, dreckig – am und im Königspalast und am Mekong ist es ganz nett, mehr aber auch nicht. Nach Yangon, Peking und Bangkok ist es aber auch schwer, das zu toppen.
Mein Besichtigungsprogramm ist daher doch relativ schnell zu Ende, mal sehen was der letzte Tag morgen noch bringt? Die Killing Fields? Der ein oder andere erinnert sich vielleicht?
Nein, wenn ich schlechte Laune möchte, kann ich mir auch die aktuellen Nachrichten ansehen….
Bardamen? Auch nicht mein Ding.
Ein neuer Pullover für die Heimreise wäre vielleicht nicht schlecht……
Wenn’s wieder regnet, geh ich vielleicht doch noch mal ins Museum,
oder ich leih mir ein Fahrrad……

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